Am Montag bevor das Festival losging, hatten wir die Möglichkeit verschiedene Orte zu besuchen, wo HELP International in Ulaan Batar ne Arbeit betreibt. Es war sehr bewegend zu sehen, was hier für erstaunliche Arbeit geleistet wird, wie Leuten tatsächlich das Leben gerettet wird.
Das Alkoholproblem ist auch in UB nicht gering. So liegen im Winter (der ist fast das ganze Jahr) die Betrunkenen einfach auf der Straße, teilweise in ihrer eigenen Pisse oder Kotze. Wenn sie keiner ins Warme bringt, würden sie bei den Temperaturen dort unweigerlich erfrieren. Deswegen sammelt ein Team diese armen Leute auf. Sie erhalten eine Unterkunft für die Nacht, evtl. neue Klamotten und dann müssen sie wieder auf die Straße. Mehr ist nicht drin.
Einer kommt jetzt regelmäßig in den Gottesdienst und bedankt sich dauert. Er hat seit jener Nacht keinen Tropfen Alkohol angerührt, weil er so dankbar war: Er wäre tatsächlich erfroren. Das ist ein echtes Wunder bei der Abhängigkeit, die die Leute haben!
Mitten im Ger-Distrikt in Sharhad gibt es eine Kirche und einen coolen neuen Kindergarten für 50 Kids. Auch mitten in UB leben die Mongolen sehr oft noch in den Rundzelten, den Gers.
Hier kam später noch ein Team hin, die nach dem Festival noch eine Woche Stadteinsatz machten. Ich hatte das Vorrecht einen Tag bevor ich abreiste hier dabei zu sein. Das war total genial. Hier ging es mir zwar schon total übel. Aber es war echt ein tolles Team. Nur Frauen und ein verheirateter Mann. Mit einigen der Leute war ich schon während des Festivals unterwegs. Keith, der Mann, war mein Gebetspartner.
Unsere Gebets- und Lobpreiszeit war so genial. Es ist nur so geflossen. Einige der Lieder, die gespielt wurden, lagen mir selber grade auf den Lippen. Es kamen dauernd Worte und Eindrücke, die total zusammenpassten bzw. -flossen. Worte mit Wasser und Lebensströmen, dass nicht nur die geistliche Dürre der Mongolei zu Ende sein sollte, sondern auch die natürliche. Als wir dann für Einzelne anfingen zu beten, brachen einige seelische Wunden auf und viele schluchzten los. Das war wirklich eine intensive Zeit. Ein wirklich tolles Team, das sich prima ergänzt hat!
Nachdem Ulla und ich abends unser Abschiedstreffen zusammen mit den anderen, die nur für das Festival gekommen waren, unternahmen wir nachmittags etwas anderes wie das Team. Zusammen mit Ingrid, die den Einsatz hier leitete, gingen wir los, um ein paar Leute in ihren Gers zu besuchen.
Das waren wirklich die ärmsten der Armen. Kein Vergleich mit den luxuriösen Gers, in denen wir übernachten durften. Überall lag der Müll rum, diese Gers waren direkt in die Landschaft gebaut, kein Fundament drunter und auch kein Zaun außen rum. Im ersten Ger war nur ein Junge zu Hause, der Rest der Familie unterwegs. Ulla versuchte ihm das Evangelium zu erklären. Schließlich konnten wir noch für ihn beten und (ganz wichtig) ihn umarmen. Das hat ihn denke ich schon berührt.
Im zweiten Ger wohnten zwei arbeitslose Männer, die den ganzen Tag nur im Bett lagen. Auch diesmal war nur einer da, der tatsächlich auch vorher am Schlafen war. Die Frauen meinten, dass das nun mein Job sei - schluck. Diese Bude war noch ärmlicher und kleiner, ihre Notdurft verrichteten sie direkt in eine Schüssel am Eingang. Ich erzählte ihm, dass Jesus sein bester Freund sei und er ihm alles sagen könne, egal ob Kummer oder Freude, Jubel oder Zorn. Auch für ihn konnten wir noch beten (und ihn umarmen). Ulla erzählte ihm von ihrem Sohn, der drei Jahre auch nur im Bett herumlungerte und jetzt eine tolle Computerfirma hat. Ich glaube, dass Jesus ihn stark berührt hat.
Ein anderer Dienst hat mir sehr gut gefallen. An erhöhter Stelle in UB gibt es einen Turm. In den unteren Stockwerken ist eine Kinder WG, wo Straßenkinder aufgenommen werden. Im obersten Stockwerk ist ein Gebetszimmer für die Mongolei, das allen Gemeinden der Stadt offen steht. Es ist rund um die Uhbr zugänglich! Man überblickt von hier wirklich die ganze Stadt! Wow, hier wäre ich gerne länger geblieben!
Einen Ort möchte ich noch hervorheben: In einem anderen Ger-Distrikt wohnt ein junger Mann mit seiner Familie und er betreut eine Jungen WG. Er selber lebte auf der Straße, dealte mit Drogen, als er von Jesus hörte. Er gab sein Leben sogar Jesus, aber er folgte ihm nicht wirklich nach, verließ nie sein Milieu. Erst seit kurzem tat er dies und ist jetzt Feuer und Flamme und leistet diesen wunderbaren Dienst in der Gemeinde. Man sieht regelrecht Jesus in seinem Leben. Er strahlt richtig!
Sonntag, Juni 25, 2006
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1 Kommentar:
Klingt cool.......da hast du ja echt was erlebt......wann gibbs die gesammelte gebundene Ausgabe deiner Reiseerlebnissse????
Rock On!
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