Wir waren in Berlin

Wow, nun ist es also hinter uns, das langerwartetete Event: Calling All Nations. Wie war es? Auf den ersten Blick, schwer zu sagen. Es war nicht der Megaburner wie ich erwartet hatte, es waren enttäuschend wenig Leute, die Atmosphäre war nicht so dicht, wie in der Mongolei, geistlich hätte noch mehr gehen können (z.B. mehr Gebete und Proklamation). Wenn ich aber einen Schritt zurücktrete, muss ich aber letztendlich sagen, dass es doch sehr sehr geil war. Es war eine Ehre dabei gewesen zu sein, allein unserere Anwesenheit war ein Zeichen in der sichtbaren und unsichtbaren Welt.

Was ist konkret gegangen?

Es waren mind. 22.000 Leute da aus rund 30 Nationen. Da die Bühne so weit entfernt war und man nur über die Leinwände mitbekommen hat, was da konkret passierte, war es nicht unbedingt leicht dem ganzen Geschehen zu folgen. Man musste sich schon immer wieder entscheiden, dabeizusein und mitzumachen.

Sehr toll war die Vielfalt des Lobpreises und der Bands, toll auch die Songs mal Original von den jeweiligen Schreibern zu hören. Es war gut einfach da zu sein, aber es gab für mich auch immer wieder Momente, die mich tief berührt haben oder wo ich gemerkt habe, dass was besonderes passiert ist.

Solche Momente waren z.B. bei einer franz. Anbetungsgruppe, die uns ein Lied in Zeichensprache mitbeten ließen. Am Schluß haben wir geschwiegen und nur diese Taubstummenzeichen "proklamiert" und sind dann in einen Jubel ausgebrochen. Und genau an dieser Stelle hatte ich den Eindruck, dass in der geistlichen Welt einige Mauern, ja Gebäude eingestürzt sind. Die sind einfach in sich zusammengestürzt, einfach zerbröckelt.

Am Abend bei David Ruis hatte ich das tiefe Empfinden bei dem einen Lied, dass es genau das ausdrückt, was ich auch spüre. Es geht ein Wind, ein Brausen durch die Welt, der Boden wird erschüttert, weil Veränderung in der Luft liegt. Bei einem anderem Lied von ihm habe ich gesehen, wie ein Krieger über Deutschland aufgestanden ist mit ausgestrecktem Schwert in der rechten Hand und in der linken ein Banner. Das war kein Banner, wo was draufgemalt war, sondern das Banner bestand aus Flammen und Feuer. Der Krieger hat damit Deutschland vom Teufel zurückgefordert und für Jesus beansprucht. Sehr heftig! Ich habe meinen Augen kaum getraut, als sie dann am Schluß mit Bannern eingezogen sind, die per se Feuer ausgedrückt haben!

Klasse fand ich auch die prophetischen Eindrücke, die weitergegeben wurden. Besonders toll fand ich den Eindruck von Lilo Keller, dass die Frauen aufstehen werden und Deutschland aus dem Schutt wiederaufbauen. Denn ich hatte vor Jahren einen ähnlichen Eindruck. Nämlich dass ähnlich wie die Trümmerfrauen damals aus dem Schutt Deutschland aufgebaut haben, es wieder geschehen wird. Und da die Frauen auch für die Gestaltung des "Nestes" zuständig sind, wird es wunderschön werden. Damals haben die Männer gefehlt, weil sie im Krieg gefallen sind. Diesmal werden die Männer Gottes als Krieger Seite an Seite mit den Frauen stehen.

Besonders toll fand ich natürlich Delirious, weil ich die einfach liebe. Sie haben sehr viele geile Lieder geschrieben, aber Majesty ist wirklich besonders. Das war wirklich tiefe Anbetung! Es war zwar nur eine kleine Bemerkung, aber es war toll zu sehen, wie Martin Smith (Sänger) berührt von dem Ganzen war. Er erinnerte sich daran, dass das Ganze vor 9 Jahren losgegangen ist. Damals waren sie noch Jungs, aber trotzdem wäre das erst der Anfang.

Das wurde auch immer wieder gesagt, dass es mehr solcher Veranstaltungen bräuchte und überall in Deutschland in den Stadien der Städte. Das freut mich zu hören, da ich ja die Vision habe, dass eines Tages das Münchener Olympiastadion für Jesus gefüllt wird (vermutlich auch nicht nur einmal). Es waren einige hundert Ungarn da, die dasselbe mit dem Stadion in Budapest tun wollen. Da muss ich wohl auch dabei sein (abgesehen davon ist Budapest eine wunderbare Stadt).

Früher habe ich ja überhaupt nicht auf Tänzer und Fahnenschwinger gestanden. Diesmal fand ich es aber richtig cool. Die vielen Tänzer, Fahnen- und Bannerschwinger haben die Arena gefüllt und so wurde die Distanz zwischen Bühne und Zuschauern überbrückt. Es war teilweise wirklich sehr powervoll. Auch wenn wir am Anfang erst mal ankommen und uns orientieren mussten, so war der Einzug der Banner unter den Trommeln gewaltig und hat wirklich was freigesetzt.

Es wurde viel über dieses Event diskutiert. Man war der Meinung, dass es zu teuer sei, dass ein Gottesdienst kostenlos zu sein hätte. Wieder mal ein typisches Beispiel dafür, dass die Deutschen oft alles tot diskutieren müssen und Besserwisser sind. Ich glaube, dass es grade richtig war, dass es was gekostet hat. Wir müssen lernen groß zu denken, dass Gott Großes vor hat. Und dazu muss man halt mal große Dinge tun, oder? Mein Geld gehört nicht mir, sondern Gott. Von daher muss er eh das Geld für mein Ticket auftreiben. Die Kritiker die meinen alles kostenlos haben zu müssen, würden vermutlich noch nicht mal den Glauben haben so ein großes Event zu stemmen. Und wenn ich höre, dass jemand ernsthaft behauptet, dass er findet dass ein WM Ticket mit 60€ für ein Fußballspiel billiger wäre, wie 40€ für diesen ganzen Tag, dann wird mir schon ganz anders.

Ich finde es beschämend, wenn sich die Leute aus den Nationen auf den Weg machen, Mühen, Strapazen und eine wirkliche beschwerliche Reise auf sich nehmen, nur um uns Deutsche zu segnen, und wir hocken zu Hause in unsern bequemen Sesseln, jammern dass es zu teuer und zu weit weg ist, das Großveranstaltungen nix für uns wäre und beschweren uns, dass in Deutschland nix passiert.

Deutschland, wach auf!
Zum Glück passiert das allmählich.

Danke für Noel Richards und sein Team, die Trotz Häme und Kritik, dieses Event gestartet und auf die Beine gestellt haben. Danke Jesus, dass du "Calling All Nations" nach Deutschald, nach Berlin geholt hast. Danke für die mutigen Pioniere, die Dinge tun, die nicht gewöhnlich und selbstverständlich sind, die groß und teuer sind, damit eines Tages diese Dinge gewöhnlich und selbstverständlich werden. Vielen, vielen Dank!