So, nun liegt mein 10. Freakstock hinter mir. Um die Frage zu beantworten wie es denn dieses Jahr für mich war, muss ich einen Blick zurück in die Vergangenheit werfen. Die letzten Jahre war für mich Freakstock ziemlich enttäuschend, bestenfalls lasch. Es war zwar trotzdem immer nett, weil Gott sich nicht hat Lumpen lassen und trotzdem mächtig gewirkt hat. Das waren dann aber immer Dinge, die Gott souverän gewirkt hat und größtenteils unabhängig von dem waren, was Freakstock als Rahmen vorgegeben hat. Ich habe mich immer mehr gefragt, was ich überhaupt noch auf dem Freakstock soll.
Letztes Jahr hatte ich den Eindruck, dass das Freakstock dazu dienen soll, dass die Freaks freigesetzt werden sollen, in die Nationen zu gehen, dass das Freakstock selber sich in die Nationen multiplizieren soll. Und ich war so enttäuscht, dass das nicht passiert ist.
Ich war versöhnter als ich gesehen habe, wie Jesus Freaks Japan auf einmal in aller Munde ist, wie wir wirklich International werden (Jesus Freaks Holland und Tschechien) und das Auswirkungen auf das Programm hat, es sogar eine englische Ausgabe des Kranken Boten gibt. Ich merke daran, dass gewisse Dinge wohl einfach ihre Zeit brauchen, dass ich als prophetischer Mensch Dinge sehe, die andere noch lange nicht sehen können. Und das es einfach etwas dauert. Das ist auch gut so. Nur muss ich lernen damit umzugehen.
Das im Hinterkopf fuhr ich also auf das Freakstock. Ich kam an und alles sah eigentlich ganz cool aus. Aber es fühlte sich so an, dass da irgendwo tief drin der Wurm drin ist, das irgendwas nicht passte. Einige Dinge waren auch seltsam: Der Aufbau war mit einem Tag im Verzug, der Mitarbeitergottesdienst exclusiv nur für Mitarbeiter (obwohl uns viele Freaks auf dem Gelände gedient haben, die keinen MA-Status hatten)..., zum ersten mal waren weniger Besucher da als das Jahr zuvor (wohl 5.500 Leute), das Wetter spielte wieder verrückt. Anfangs gab es für das Hauptseminar sehr wenig Spielraum. Ich habe mich da schon gefragt, was da wirklich im Zentrum ist?
Aber zum Glück blieb es nicht dabei. Ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit einer aus dem Gebetsteam, die die JF Bewegung auch seid einiger Zeit beobachtet. Sie meinte, dass die Schale der Freaks am brökeln ist, dass da was aufbricht. Und das sieht sehr unschön, eklig aus. Aber innen drin keimt was neues heran und das ist wunderschön. Und das hat meinen Blick geändert. Ich dachte immer, dass es brökelt und dass innen drin nichts ist. Das gab mir Hoffnung und machte mir Mut zu warten. Auch wenn es schwierig und anstrengend ist.
Was habe ich dieses Jahr gemacht? Heuer war es sehr heftig. Ich habe Bilder im KunstRasen ausgestellt, hatte dort auch eine Videopräsentation und war dann noch als Beter dabei. So war es im Vorfeld sehr stressig.
Das Gebetsteam war allerdings ziemlich geil. Es war sehr entspannt und trotzdem haben wir gewaltig gerockt. Wir haben uns zweimal am Tag zusammen getroffen. Und bei den Gebetszeiten dort ging es richtig zur Sache. Hat richtig Spaß gemacht mit den andern zu beten.
Das günstige bei solchen Treffen ist, dass es oft dabei auch die Möglichkeit gibt, dass man selber Gebet und fette Eindrücke empfängt. Und so war es auch diesmal :)
Während der Hauptseminare hatte ich auch immer wieder sehr nette und spezifische Eindrücke für Leute. Die haben teilweise richtig reingeknallt.
Die Hauptseminare waren richtig fett. Der Lobpreis sehr oft voller Leidenschaft und Feuer (v.a. bei Obadja und Jesusburger). Dieses Jahr wurde zum ersten mal alles von der Bühne auf Englisch übersetzt. Schon eine gewisse Umstellung, aber doch ein richtiger Schritt in Richtung International.
In den Predigten ging es vor allem darum, den Arsch hochzukriegen und loszugehen. Nicht mehr nur die andern machen lassen, dafür beten, dass sich jemand um Dinge, Arme, Obdachlose etc kümmert, sondern selber losgehen und mitanpacken. Jesus ist gekommen, um Schwache und Kaputte zu retten und ihnen zu dienen. Aber nicht dazu, dass sie schwach und kaputt bleiben, sondern dass sie befreit und geheilt werden.
Bei der letzten Predigt von David Pierce hatte ich regelrecht Geburtswehen und eine krasse Gebetslast, dafür zu beten, dass das durchkommt und passiert, was David auf dem Herzen hat...
Das Freakstock war zwar schon immer international, aber dieses Jahr ging es noch einen gewaltigen Schritt vorwärts. Viele ausländische Freunde wurden eingespannt, um das Festival aktiv mitzugestalten. So wurden die Ansagen immer von ihnen gemacht. Das JFI Zelt wurde diesmal von den Jesus Freaks Holland gestaltet und betreut. Und so war es zum ersten mal wirklich richtig das Jesus Freaks International-Zelt. Und es war wirklich richtig stylish!
Was dem ganzen aber das Sahnehäubchen aufgesetzt hat, war der internationale Roundtable von Emerging Churches und Untergrundkirchen. Das gab es so noch nie vorher. Leute aus rund 40 Nationen waren da. Wäre zu gerne auch dabei gewesen. Leider waren die sehr unter sich. Man hat sie kaum woanders gesehn. Hätte Bock gehabt, einige von ihnen auch näher kennenzulernen. Nicht mal mit Denny & Maureen (Rock on th Rock) konnte ich wirklich sprechen, die auch bei dem Roundtable dabei waren.
Ein gutes hatte es jedoch schon. Leute vom Roundtable haben im JFI Zelt Workshops gehalten. So habe ich am ersten Tag Andrew Jones erlebt, obwohl ich eigentlich Bob Beeman sehen wollte. Andrew hat einiges erzählt über die Entwicklung der Missionsgeschichte im letzten Jahrhundert, viele der Ideen und Impulse kamen wohl aus Deutschland. Am nächsten Tag war dann tatsächlich Bob Beeman da.
Den fand ich ja schon immer toll, er hat v.a. in den 80ern viele White Metal Bands betreut und die Metalgemeinde Sanctuary gegründet. Wow, der hatte echt einiges zu sagen. Doch das beste, der hat wirklich ausgestrahlt, was er gesagt hat. So eine Liebe. Cool. Vielleicht mache ich ja einen extra Post über das, was er gesagt hat.
Insgesamt war es sehr cool da gewesen zu sein. Es war sehr schön zu sehen, dass dem Hauptseminar am Schluß doch wieder mehr Platz eingeräumt wurde. Ich hatte einige coole Gespräche (wenn ich auch mit etlichen nicht wirklich reden konnte, mit denen ich gerne noch gesprochen hätte). Bleibt abzuwarten, wohin sich das Freakstock entwickelt. Ich denke da braucht es auch einiges Gebet dafür, für diejenigen die in diesem Prozeß stecken und herausfinden sollen, wie es denn nun weitergeht.
Achja, kurz bevor ich dann Sonntag abend gefahren bin, habe ich noch einen Brasilianer kennengelernt. Ich saß im Saloon und habe auf meine Leute gewartet. Ich habe ihm von meinem Wunsch erzählt die Zadoque Gemeinden zu besuchen und dass es bis jetzt nie geklappt hat. Da hat er gleich angeboten, dass ich auch bei ihm übernachten könnte. Vielleicht ergibt sich daraus ja noch was...
Was letztes Jahr leider nicht geklappt hat, konnte ich dieses Jahr endlich nachholen: Violet Burning. Diese Band mag ich wirklich gerne. Ich habe sie vor Jahren zum ersten mal auf dem Flevo Totaal Festival gesehen wohl 94. Ihre Show hat mich sehr bewegt. Sie haben dauernd gebetet. Der Sänger Michael Pritzl hat uns immer auf Gott ausgerichtet. Das letzte Lied, das sie dann als Zugabe gespielt haben, ist unter Jesus Freaks sehr bekannt, weil wir es auch dauernd im Lobpreis singen: Clean! Super!
© Bilder by Haso
© Foto von Violet Burning by Emmanuel
Dienstag, August 08, 2006
Freakstock 2006 // Wir sind ganz entspannt
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2 Kommentare:
Cool, deinen Bericht zu lesen!
Schade, dass du nicht auf der Volxbibel Lesung sein konntest.
Aber es war echt schön, dich zwischen drin mal zu umarmen.
Segen
Hallo,
danke für eure Kommentare. Volxbibel Lesung wäre cool gewesen. Aber diesmal wollte ich endlich Violet Burning sehn. die ham zwar so spät gespielt, dass es wohl doch geklappt hätte.
Und es ist wohl wirklich was Wahres dran: Mittlerweile muss man echt Termine ausmachen, wenn man sich wirklich an FS unterhalten will.
Es gibt zwar auch spontane coole Gespräche, aber die sind halt nicht vorhersehbar...
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