Dienstag, August 07, 2007

Freakstock 2007 // Ganz nett - mehr nicht


Wird mal Zeit, dass ich meinen persönlichen Frealstockbericht gebe. Eigentlich wollte ich dieses Jahr nicht hinfahren. Zuviel ist im Vorfeld passiert, dass ich darauf eigentlich keinen Bock hatte. Erst recht nachdem es hieß, dass es kein Gebetsteam geben würde. Doch ich hatte den Eindruck, dass Jesus sagt, dass ich hinfahren soll und zwar einfach so als Teilnehmer. Das habe ich noch nie gemacht!
Ich war immer entweder Mitarbeiter oder sonst irgendwie aktiv auf dem Festival.

Ich hatte den Eindrtuck, dass Jesus meinte, dass ich hinfahren soll und es einfach genießen soll, dass ich einfach seine Gegenwart genießen soll. Ich hatte auch den Eindruck, dass ich meinen Regenschirm zu Hause lassen soll. Na prima, den hätte ich als erstes eingepackt. Glücklicherweise bekam ich von jemandem ein Frühbucherticket, so dass ich zumindest nicht den teuren Preis bezahlen musste.

Insgesamt war es schon ein komisches Gefühl, kein Mitarbeiter zu sein. Habe das Mitarbeiteressen schon sehr vermisst. Fand dieses Jahr das Essensangebot schon etwas wenig vielfältig. Musste schon sehr dagegen ankämpfen, mich nicht minderwertig zu fühlen (allein diese Tatsache ist schon ne spannende Erfahrung :)).

Es war jedoch sehr cool, dass ich nicht zu einer bestimmten Uhrzeit aufstehen musste, nicht dauernd auf die Uhr schauen musste, ob ich schon wieder zum nächsten Treffen losmüsste oder ob ich mich in die Essensschlange im Mitarbeiterzelt anstellen muss. So hatte ich Zeit, mich mit vielen Leuten zu treffen. Und wir haben uns teilweise auch recht lange unterhalten. Das fand ich mal wirklich richtig nett.

So habe ich es mir dieses Jahr auch mal gegönnt, mir einige Bands reinzutun, was normalerweise nicht mein Freakstock kennzeichnet. Aber die Konzerte waren mal richtig geil. Opposition of One, Maskil, Reform the Resistance und Triplet (die letzten beiden Bands haben mich ja schon in Italien auf Rock on the Rock begeistert).

Zweimal habe ich mir den Nightpraise gegeben. Fand es sehr geil, dass es da auch noch mal ne Predigt gab. Der Lobpreis von Obadja war wirklich der Oberhammer. Schon allein die Art wie sie eingestiegen sind, war einfach geil. Der Lobpreis hat mich einfach weggehauen. So muss das sein, darauf können wir aufbauen. Ein wirkliches Highlight vom Freakstock. Es gab auch einige coole neue Lobpreisbands: Zoe aus Berlin, und Obus aus vermutlich Stuttgart. Sehr coole Bands.

Die Hauptseminare fand ich wider Erwarten wirklich ganz nett. Die Predigt von Paddy hat gerockt, auch wenn es nicht wirklich was Neues war (die Story seiner Kids auf dem Dixi und das Sprachengebet - sehr geil), die vom Henni hat mich positiv überrascht (geile Idee dieses Lied für die Predigt zu verwenden) und bei Mirko hat mich die Geschichte am Schluss sehr berührt. Der Lobpreis von Jesusburger davor war sehr abgefahren (auch ein echtes Highlight). Für viele war das Hauptseminar mit Markus Lägel von 24/7 anscheinend das Highlight. Das habe ich leider verpasst (und nicht bereut). Wir hatten vorher unser Treffen vom Kranken Boten. Und als ich mich dann zum Hauptseminar aufgemacht habe, hat es dermaßen geschüttet, dass ich mich bei so einer Getränkeschenke untergestellt habe. Dort habe ich dann mit einigen Leuten ganz nett gequatscht und Patze zugeschaut, die im Regen getanzt hat *g.

Als es dann endlich vorbei war, hat Patze mich noch auf ne Waffel und nen Kaffee eingeladen. Da haben wir uns erstmal nett unterhalten. Wir sind dann zum Hauptseminar aufgebrochen, was sie inzwischen ins Coffeezelt verlegt hatten. Dort war es dann aber so eng und so eine heiße, stickige Luft, dass ich mich dann mit einigen Leuten aus meiner Gemeinde auf die Tribüne verzogen habe und dort mit ihnen gelabert habe. Es war einfach herrlich dort zu sein und nix tun zu müssen. das zog sich dann ziemlich lange hin. Immer wenn der Regen aufgehört hat, bin ich dann mal schnell aufs Dixi verschwunden...

Stunden später wollte ich dann aufbrechen, um mir was zu Essen zu organisieren. Als ich ins Coffezelt kam, war da immer noch das Hauptseminar. Alle knieten grade am Boden. Ist wohl echt was gegangen da :). Anschließend gab es für alle Essen (Volxküche). Ich hatte das erst nicht in Betracht gezogen, weil ich mein Essgeschirr im Zelt hatte. Aber es ging auch ohne und war saulecker!

Dieses Freakstock hatte ja den Beinamen REBOOT, was einen Neuanfang und Rückkehr zu den Wurzeln bedeuten sollte. Dieses Konzept ist teilweise gelungen. Fand es sehr entspannend, dass es viel weniger Angebot gab, dass weniger Leute da waren (und 2.200 Leute fand ich sogar relativ viel). Man hat viel leichter Leute getroffen, was ich sehr angenehm fand. Dennoch fand ich, dass man an manchen Stellen noch mehr hätte streichen können. So sehr ich die Sidestage auch genossen habe, war sie meines Erachtens überflüssig. Es gab ja trotzdem noch 4 Bühnen...

Insgesamt fand ich die Kürzung allerdings sehr gesund. Trotzdem gab es einige Dinge, die ich schmerzlich vermisst habe. Das fing schon bei etlichen Leuten an, die aus diversen Gründen nicht da waren. Dann habe ich das Gebetsteam und dessen Dienst wirklich sehr vermisst. Der Input und Output hat wirklich sehr gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, dass es ein breiteres Angebot von Essensständen gegeben hätte. Auch die Umkleidevorräume vor den Duschen hätte man durchaus beibehalten können.

Wenn ich höre, dass das Freakstock trotzdem ein dickes Minus gemacht hat, ist das Konzept wohl so nicht aufgegangen.

Das größte Manko war meines Erachtens allerdings dass das Freakstock so wenig richtungsweisend, so wenig visionär war und so wenig relevant für das war, worin wir grade stehen. Es gab eigentlich keine Impulse für den Konzilprozess (gut, es gab die Treffen des Umsetzungsteams. Die haben aber nur über den Status Quo berichtet). Irgendwie hat mir das Feuer und die Leidenschaft gefehlt (es war stellenweise vorhanden - gut). Wenn ich an meine ersten Freakstocks zurückdenke, da war das ganz anders. Ich denke an das erste Freakstock auf dem Boxberg 97. Da war nach dem Hauptseminar hinterher fast mehr los als vorher. Da wurde stundenlang mit den Leuten gebetet. Ich hatte den Eindruck, dass fast alle vorne waren, um mit sich beten zu lassen. Immer wieder gab es neue Impulse von der Bühne für was man jetzt beten würde. Zu Beginn des Festivals hat es noch geregnet. Dann gab es einen Eindruck, woran das lag, wir haben zusammen Buße getan. Und den Rest des Festivals gab es Sonnenschein.

Das habe ich vermisst, dass es auf dem Freakstock eine breite Plattform gab, wo der Heilige Geist hätte wirken können. Ich hätte mir gewünscht, dass nach dem Hauptseminar einfach ein Raum eröffnet worden wäre, wo der Heilige Geist einfach die Freiheit gehabt hätte zu wirken. Wo man auch einfach mal auf ihn wartet, still ist und abwartet was passiert. Da wäre dann Raum gewesen, dass aus der Menge Eindrücke kommen, die man dann von der Bühne hätte weitergeben können...

Sehne mich nach Leuten zurück, die wirklich Vision haben und Leuten Vision geben. Die Impulse geben, Ansagen machen und Leute folgen ihnen nach, weil sie einfach Vertrauen haben, sich anstecken lassen...

Eingangs hatte ich ja gesagt, dass ich den Eindruck hatte, meinen Regenschirm zu Hause zu lassen. Das habe ich auch brav gemacht. Deswegen war ich erstaunt wie wenig mir der Regen ausgemacht hat, der ab Samstag morgen eingesetzt hat. Konnte der Sache trotzdem einen Reiz abgewinnen. Toll fand ich wie die Leute bei Jesusburger im Regen abgegangen sind. Das hat die Sache dann noch mal speziell gemacht. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Sache ne geistliche Komponente hat und dass wir durchaus herausfinden sollten, woran das liegt. Das hat nichts damit zu tun, dass Gott jeden einzelnen nicht mögen würde oder dass es ihm einfach egal ist, welches Wetter grade ist, wenn sich seine Leute open air versammeln.

Ich denke aber schon, dass das schon was damit zu tun hat, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Finde es schon sehr seltsam, dass grade zum Abbau es so richtig anfängt loszuschütten, so dass das ganze Gelände zum eintigen Sumpf wird. Denn das andere Extrem haben wir ja auch erlebt. Die ersten Tage hatten wir ja superschönes Wetter. Über dem Boxberg freier Himmel und in Gotha gießt es...

Am Schluß will ich noch ein paar nette Worte sagen. Sehr cool fand ich eine Taufe, die wir am Freitag vormittag mit jemand aus der Gemeinde hatten. Wir waren zwar nur eine handvoll Leute. Aber wir waren wieder in dem kleinen See in der Nähe des Boxbergs. Taufe ist immer cool.

Und dann fand ich es cool, wie die AG sich auf dem Freakstock präsentiert hat. Der neue "Frontmann" Peter ist wirklich toll. Ich fand die Entscheidung gut, für die Produkte Qualitätsware zu verwenden. Und Getränke zum Selbstkostenpreis anzubieten, war mehr als nur ein Pluspunkt.

Es ist schon toll, dieser Bewegung anzugehören und mit all den tollen Leuten unterwegs zu sein.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die fehlenden Umkleide-Pavillons vor den Duschen:
Es könnte damit zu tun haben, dass am Aufbau-Dienstag kräftig Wind ging.
Viele Pavillons standen zu jener Zeit schon, bzw war ein Aufbauteam damit beschäftigt, die Pavillons aufzubauen und zu verteilen.
Nun - dank Windkraft standen so gut wie alle Pavillons (und anderes) dann nicht mehr. Da ist sehr viel zu Bruch gegangen.
Gut möglich, dass es deswegen nicht möglich war, Umkleidepavillons zur Verfügung zu stellen. (Bauzaunfelder waren auch knapp)

Das mit dem Hauptseminar sehe ich ähnlich.
Mir wäre es am liebsten so: kurzer Impuls vorn vorne und Rest aktiv-dezentral. (Anstatt die ganze Zeit nur frontal-von-vorn, was die Einzelnen zu Passivität zwingt) Der HG ist in jedem von uns und am coolsten ists immer, wenn wir merken, dass er in allen Leuten grade was macht.

Jocky hat gesagt…

Danke für Micha.
Das gibt ne sinnvolle Erklärung für das Fehlen der Umkleideräume...

Danke für dein Feedback

Martin.D[x]D.nitraM hat gesagt…

Interessant zu lesen, Deine differenzierte Einschätzung des FS.
Du weiß ja, wo ich mir Dir eins bin und wo nicht so.
Das es kein Beterteam gab war mir garnicht klar. Könnte aber auch einen Trend aufzeigen, den man ja eigentlich nicht wollte. Weniger Kommerz, mehr geistliches jesusmäßiges. Nun ja, ich hab genug dazu gesagt und denke auch, meine Kritik ist angekommen. Ich hatte auf jeden Fall gute Resonanz, auch von den Predigern und, was für mich mindestens genauso wichtig ist, man scheint mich trotzdem immer noch zu mögen...

Anonym hat gesagt…

Die früheren langen Gebetszeiten nach den Hauptseminaren sind mir auch noch in sehr guter Erinnerung.