Storch hat mich gebeten, doch mal über verschiedene Übungen zu berichten, wie man Leute herausfordern kann, im Prophetischen zu wachsen. Das will ich hiermit tun. Die meisten sind Beispiele aus Seminaren und Workshops, die ich über Prophetie besucht habe.
- Der erste dürfte noch am Bekanntesten sein. Man bildet kleine, nicht zu große Grüppchen. Jeder kommt mal in die Mitte und bekommt Gebet. Dabei werden keine Anliegen oder Probleme ausgetauscht. Am besten ist es sogar, wenn man sich nicht untereinander kennt, dann ist man nämlich nicht von seinem Wissen, Sympathie oder Antipathie beeinflusst. Es wird einfach gebetet und Gott gefragt, was er der Person zu sagen hat. Danach werden die Eindrücke weitergegeben und aufgeschrieben (das ist ganz wichtig, so leicht vergißt man, was Gott gesagt hat (Datum und Ort, wo die Eindrücke kamen)). Danach kann man evtl nochmal weiterbeten für mehr Offenbarung oder dass die Dinge kommen, die in den Eindrücken da waren. Feedback ist ganz wichtig. Was stimmt, womit kann man was anfangen? Wichtig: Auch die Dinge, die ich momentan nicht zuordnen kann, können später auf einmal wichtig werden!
- Jetzt kommen wir zu den Experimenten, die herausfordernder sind. Auf einem Seminar mit Ed Traut meinte dieser, dass die Deutschen die Nation wäre, die am akkuratesten prophezeien. Daher hat er uns herausgefordert, genau zu sein. Auf den Punkt hin. Wenn wir Eindrücke für Leute hatten, sollten wir die Bilder gar nicht mehr erzählen, sondern direkt damit anfangen, was die Auslegung ist, damit was Gott durch das Bild sagen will! Herausfordernd! Hier standen drei bis vier beliebige Leute aus dem Publikum vorne, für die Leute aus dem Publikum dann beten sollten und ihre Eindrücke dann öffentlich weitergeben sollten.
- Kaltstart. Drei oder vier Leute kommen aus dem Publikum nach vorne und sollen schauen, ob sie für jemandem im Publikum Eindrücke bekommen. Ich habe das ein paar mal gemacht, bevor ich mein Prophetieseminar begonnen habe. Spannend! Einmal wurden ein paar Teenies so vom Heiligen Geist überwältigt, dass sie total abgegangen sind. Die kannten das gar nicht.
- Mehrere kleine Grüppchen werden gebildet. Nur der Leiter weiß für wen und für welches Thema die Gruppen jeweils beten. Die Gruppen beten innerhalb ihrer Gruppe und sammeln Eindrücke und schreiben diese auf. Auch sehr spannend. Hier ist wiederum der Vorteil, dass man nicht von optischen Sachen abgelenkt ist oder von dem, was man über das Thema weiß. Hinterher werden die Themen bekannt gegeben und die Eindrücke allen öffentlich vorgelesen. Äußerst interessant, was dabei herauskommt!
- Die eine Hälfte der Gruppe stellt sich mit dem Kopf an die Wand. Die andern verteilen sich hinter diese Leute. Jeweils einer steht hinter jemandem, der mit dem Kopf an der Wand ist. Jetzt legt der hintere eine Hand auf die Schulter des Vordermanns. Jetzt weiß der an der Wand, dass jemand hinter ihm ist, aber nicht wer es ist (nebenbei gesagt: einige Leute können mit Körperkontakt besser prophezeien, deswegen nehmen sie oft eine Hand desjenigen für den sie beten). Nach kurzem Gebet gibt derjenige an der Wand seine Eindrücke für denjenigen hinter ihm weiter. Ist er fertig, wird es umgekehrt gemacht (nun weiß er allerdings, wen er vor sich hat).
5 Kommentare:
die letze Übung haben wir auch gemacht, allerdings mit Rücken an der Wand und geschlossenen Augen, so dass man nicht an die Wand beten muss. Wichtig war dann aber, Eindrücke immer noch mit geschlossenen Augen weiterzugeben! Die Trefferquote war unglaublich.
-Immer zwei Leute, die sich nicht kennen, sitzen sich gegenüber und schauen sich an. Dann schreiben sie alle Worte, die ihnen einfallen, auf, während sie einander anschauen. Ohne über die Worte nachzustudieren. Auch hier hat fast alles zugetroffen, auch sogenannte "belanglose" Eindrücke.
hi jocky, du scheinst ja doch schon sehr viel erfahrung im thema prophetie zu haben. was mich dabei immer wieder interessiert, ist, wie man prüft. es wird zwar immer gesagt, dass man eindrücke/bilder/visionen/etc. prüfen soll, aber es werden selten, wertvolle hilfen oder tipps gegeben, wie das geschehen kann. hast du da erfahrung?
Danke Jovan für dein Feedback.
Ja, ich habe schon Erfahrung im Prüfen von solchen Sachen.
Würde zu ausführlich sein an dieser Stelle. Letztendlich haben wir aber nie eine Garantie, dass das wirklich von Gott kam, dass die Sachen hundertprozentig eintreffen werden.
Es gibt ja auch Faktoren, die die Erfüllung einer Prophetie verhindern oder verzögern können.
Oft sind ja auch Bedingungen an diese Worte geknüpft. Auch wenn sie nicht ausgesprochen wurden. Nehmen wir an, es gibt eine persönliche Prophetie, dass du mal tausende heilen wirst. Das wird dann schwerlich passieren, wenn du nie anfängst für Kranke um Heilung zu beten oder du dich nie mit dem Thema beschäftigst.
Ganz kurz gesagt, sind das gute Prüfkriterien:
- stimmt es mit dem Wort und dem Charakter Gottes überein (Gott widerspricht sich nicht)
- Wird Jesus Gott dadurch verherrlicht?
- dient es der Ermutigung, der Auferbauung, der Ermahnung oder tröstet dieses Wort?
- was empfinde ich geistlich, was schwingt mit?
- setzt es frei oder bedrängt es?
Manchmal helfen alle diese Kriterien nicht weiter und ich muss das "Wort" einfach im Glauben nehmen und damit gehen. Dann wird sich zeigen, ob es in Erfüllung geht.
Danke für die Antwort. Wenn ich mich mit Freunden treffe, dann kommen allerdings oft Eindrücke, auf die diese Kriterien nicht wirklich anwendbar sind - zumindest wüsste ich nicht, wie.
Hier eine Notiz von mir, was für Eindrücke gekommen sind, während wir für mich gebetet hatten:
"Edelstein leuchtet; für dich; schlecht; nimm ihn nicht
Sonnenblume – richtet sich nach der Sonne aus
Pilz – ist tief verankert
Flechte – eng umschlungen
Gott kommt mit einer Flutwelle, du drehst dich mit"
Besonders die letzten vier Punkte sind recht charakteristisch für unsere "heißen Kreise" (einer kommt in die Mitte, der Rest (legt ihm die Hände auf und) betet für ihn. Wie kann man an sowas herangehen?
Danke jovan für dein Vertrauen.
Du hast Recht, diese Eindrücke lassen sich nach obigen Kriterien schlecht prüfen.
Ihr kommt nicht drum rum, ein bißchen Übung und Erfahrung ist unumgänglich. Und da langt man schon mal daneben. Ist aber nicht weiter schlimm.
Einige Sachen muss man auch einfach mal stehen lassen und später schauen, ob man was damit anfangen kann.
Hängt ja auch alles sehr mit dem Reifegrad der Leute zusammen, die hier ihre Eindrücke weitergeben.
Wenn ich meine Aufzeichnungen durchschaue, die ich vor Jahren bei solchen Übungen gemacht habe, kann ich heute immer noch nichts damit anfangen, wo auch damals nur Fragezeichen da waren.
Viel hängt auch mit der jeweiligen Situation zusammen und was einzelne Bilder für diejenigen bedeuten, die sie empfangen haben und für die sie sind.
Ein Hund kann für die einen der größte Horror sein und für die andern das liebenswerteste und tollste was es gibt...
Zu deinen Stichworten fallen mir ein paar Sachen ein:
Es könnte eine Warnung dahinter stecken: Etwas kommt auf dich zu, was total verlockend ist, was aber nicht gut für dich ist. Achtung aufpassen und gut prüfen (Edelstein).
Ein Pilz kann total lecker sein, aber auch sehr giftig (wieder die Warnung). Nicht nur an der Oberfläche schauen, sondern auch die weiten Verflechtungen unterirdisch anschauen!
Es kann aber auch eine Ermutigung beinhalten. Ein Zuspruch deiner Natur in Christus: Die Sonnenblume ist nur deshalb so schön, weil sie sich nach der Sonne ausrichtet. Jesus hat dich zu jemandem gemacht, der feststeht (der Pilz, der tief verankert ist). Du bist so nah an Jesus dran, dass dir eine Flutwelle (schlimme Lebensumstände, Krisen) nichts ausmachen. Die Welle überrollt dich nicht, sondern sie trägt dich, du bewegst dich mit ihr mit, in der gleichen Bewegung, Schwingung... eng umschlungene Flechte... steht für mich auch für Festigkeit, Verankerung.
Das hab ich jetzt nur angerissen. Was mir spontan aus der Ferne einfällt.
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