Sonntag, September 16, 2007

Selig ist, wer keinen Anstoß an mir nimmt

Neulich erhielt ich wieder einmal einen Newsletter von Stefan Driess. Darin bezog er sich auf die Geschichte von Johannes dem Täufer, der im Gefängnis hockt und Jesus fragen läßt, ob er wirklich der Messias wäre oder ob sie auf einen andern warten sollten.

Johannes sitzt an einem Ort der Dunkelheit und der Verzweiflung. Und so kommen natürlich Zweifel und diese nagende Frage: Ist Jesus wirklich der, der Gefangene befreit? Wenn das so ist, warum sitze ich noch hier?

Und Jesus antwortet: "Blinde sehen wieder, Lahme gehen, gesegnet wirst du wenn du keinen Anstoß an mir (oder meinem Handeln) nimmst". Er bezieht sich da auf eine Prophetie aus Jesaja, wo die Rede davon ist, dass Gefangene befreit werden. Mit dieser Aussage sagt Jesus, dass er tatsächlich der Erwartete ist. Also: Ja, ich bin der, der Gefangene freisetzt, auch wenn du selbst noch im Gefängnis bist. Ich bin der, der Kranke heilt, auch wenn ich Lazarus erst sterben habe lassen...

Nimmst du Anstoß daran, dass ich andere befreie und du immer noch im Gefängnis sitzt, obwohl ich dich befreien konnte, noch zu mal du mein Verwandter bist?

Die Frage stellt sich auch mir: Woran mache ich meinen Glauben fest? Bin ich sauer auf Jesus, weil es aussieht, dass sein Wort nicht stimmen würde? Bin ich sauer, weil Jesus andere scheinbar mehr segnet wie mich? Verzweifle ich, weil andere schnell geheilt werden und meine Heilung sich hinzieht?

Geri Keller sagt in einem aktuellen Interviwe, dass Jesus alle Menschen liebt, auch denjenigen, den ich nicht leiden kann, den ich auf dem Kicker habe. Gott ist sich nicht zu schade grade diesen ein Mastkalb zu schlachten (und mir nicht). Mir fällt die Geschichte von Kain und Abel ein: "Siehst du böse drein, nur weil ich das Opfer deines Bruders annehme und deines nicht?" Hier warnt Gott Kain sogar davor, dass die Sünde vor der Tür lauert!

Ich erwische mich oft dabei, dass ich neidisch auf andere bin, die scheinbar mehr gesegnet sind (oder zumindest in dem Bereich, wo ich mich danach sehne). Ich neige dazu, zu verzweifeln, weil gewisse Sachen nicht passieren, die Gott mir gesagt hat. Ich verzweifle, weil gewisse Schmerzen und Wunden nicht geheilt werden. Warum bin ich nicht frei, wenn Jesus doch der Befreier ist?

Stefan Driess fährt dann fort und sagt, dass Jesus immer noch derjenige ist, der heilt, rettet und befreit. Also vertraue auf ihn, denn dein Tag der Freiheit ist auch nah! Heute ist der Tag der Freiheit. Erkläre nicht etwas was du nicht verstehst, und lass die Grundlage deines Glaubens nicht deine Erfahrung sein.

Das spricht mich zutiefst an. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Gott mich testet. Er hält in seiner Liebe Dinge zurück, um zu sehen, ob ich ihm wirklich vertraue, ob meine Liebe anhält, auch wenn es manchmal schwer ist.

Ich finde das cool, dass ich mich hinstellen kann und Jesus freudig bitten kann, dass ich dem Test standhalten möge. Ich will mich bereitwillig von ihm formen lassen. Ich will ein brauchbares Gefäß sein, wenn der Tag der Verheißung erfüllt ist und Jesus mich an den Ort bringt, für den er mich vorbereitet hat.

Dann soll mein Charakter geformt sein, mein Herz geläutert und rein sein, alle Ecken und Kanten abgeschliffen sein! Freue mich, dass Jesus mich formt und ich ihm immer näher kommen darf.

Danke Jesus!

Die Bibel sagt, dass "wen Gott liebt, den züchtigt er." Es heißt, dass in einer Königsfamilie, der Thronerbe besonders hart rangenommen wird, den andern Prinzen läßt man schon mal mehr etwas durchgehen. Der Thronerbe wird auf die besondere Verantwortung und Würde vorbereitet, eben dass er mal der König sein und herrschen wird

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